Das war W:O:A 2012 für uns !!!

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Barney WOA 2012

"Paradies" verloren,

wieder viele Künstler in Wacken 2012

als Multiplikatoren

gegen Gewalt und Rassismus gewonnen !!!

 

 

 

 

 

Oha, von paradiesischen Verhältnissen kann man beim Heavy Metal Festival in Wacken sicherlich 2012 nicht sprechen. Man sollte aber auch sogleich feststellen, dass diese hier ganz sicher nicht gesucht werden von den Heavy Metal Fans „all around the world".
Dieses Wacken 2012 war dann auch wirklich so gar nicht paradiesisch, da eine lange Schlechtwetterphase bereits vor dem Start des Festivals „Land unter" meldete und die Veranstalter im Dauereinsatz waren, die Flächen trocken zu bekommen und wesentliche, neuralgische Geländepunkte mit Mulch begehbar zu machen und auch zu erhalten.
Was soll ich sagen, es gelang nur kurzweilig. So wurde es ein punktuelles knöchel- bis schienbeinhohes Matsch-Wacken , am Abreisetag ein gelungenes Miteinander-Füreinander der Wackener Anwohner und den Festivalbesuchern. Bauern von Nah und Fern waren stets hilfsbereit mit ihren Treckern organisiert natürlich vom Festivalmanagement bereit, steckengebliebene Fahrzeuge aus dem Matsch auf die befestigten Fahrbahnen zu schleppen. Auch das wurde von vielen Schaulustigen bei jedem Fahrzeug bejubelt und beklatscht.
So ist Wacken eben !

Doch Hartmut Gähl und die Rote Karte Rheinland machte sich dennoch Tag für Tag auf den Weg zu den Festivalkünstlern 2012 gegen Gewalt und Rassismus, mit paradiesischen Erfolg !
So fanden in 2012 folgende Künstler die Initiative unbedingt unterstützenswert:
Dimmu Borgir, Sepultura, Broilers, Saxon, Vogelfrey, Santiano, Freiwild, Torfrock und zwei weitere.......

 

Paradise Lost

...ist eine englische Band aus Halifax, West Yorkshire. Ursprünglich aus dem Death Metal stammend, übte sie in den frühen 1990er Jahren entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Death Doom und des Gothic Metal aus. Die Band benannte sich nach dem epischen Gedicht „Paradise Lost" des englischen Dichters John Milton.
Derzeit besteht die Gruppe aus dem Sänger Nick Holmes, den Gitarristen Gregor Mackintosh und Aaron Aedy, dem Schlagzeuger Adrian Erlandsson sowie dem Bassisten Steven Edmondson.
Die Gruppe verabredete sich mit Hartmut zum gemeinsamen Initiativfoto für die Wacken Aktion „united against racism" nach beendeter Autogrammstunde hinterm Autogrammstand. Die Gruppe war sehr professionel in sich ruhend und sehr erfreut darüber, sich für die Initiative engagieren zu dürfen.

Paradise Lost WOA 2012


Nick Holmes: „ Jetzt stehen wir schon so lange auf der Bühne, doch nach so einer prima Sache wurden wir auch noch nicht gefragt. Da machen wir natürlich mit und wünschen der Initiative den Erfolg, welchen sie auch verdient hat!"
Gesagt, getan. Danke Paradise Lost! Haben wir also doch noch etwas Paradies in Wacken 2012 finden können.

 

 

Napalm Death

...ist eine Anarcho-Punk-, Grindcore- und Death-Metal-Band aus Birmingham, England, die 1981 gegründet wurde und maßgeblich an der Entwicklung des extremen Metals beteiligt war.
Hartmut wurde 4 Jahre zuvor einmal unwissendlich beim Wacken von Fans aus seinem Lager zum Auftritt von Napalm Death mitgeschliffen. Was er da sah war zunächst doch sehr psychiatrietauglich und die Musik vergleichbar mit einer quietschenden, rückwärtsgespulten Musikkassette von Rolf Zukowski und etwas Bata Illic. Gut, natürlich disqualifizierte sich Hartmut sehr schnell bei den Fans dieser Musik nachhaltig mit dieser Kommentierung, musste aber fortan zu vergleichbaren Auftritten nicht mehr mit.
Das war Hartmut´s erste Begegnung mit Napalm Death, der Name wurde Programm als Rückmeldung von Hartmut bei diversen Konzertauftritten, die für ihn „so gar nicht gingen" mit der Kommentierung: War so ähnlich wie Napalm Death. Alle wussten B B Bescheid was gemeint war und einige bedauerten nicht dort gewesen zu sein.
Auch das ist Wacken !

 

In 2012 also war Hartmut auf das schlimmste vorbereitet. Bei seiner Begegnung mit Barney Greenway, dem Sänger der Band lotete er sogleich Alarmstufe „dunkelorange" aus. Heißt soviel wie:


1) Potentiellen Aggressor im Blick behalten
2) Zu keinem Zeitpunkt den Rücken zudrehen
3) Vorsorglich das Umfeld nach möglichen Helfern bei körperlichen Übergriffen absuchen
4) Sich die Frage stellen und möglichst beantworten können: Wo ist der Rest der Band !!!
5) Entspannte Haltung einnehmen und auf alles vorbereitet sein
6) Hände auf gar keinen Fall in die Hosentaschen stecken, falls sie bei Übergriffen blitzartig benötigt werden
7) Sich noch einmal der kürzesten Wege bewusst werden zum Sanitäter, falls siehe Punkt 3 niemand mehr in der Lage ist einen dorthin zu bringen.
8) Beginne wieder bei Punkt 1!

 

Und dann kam er plötzlich um die Ecke. Gepflegter englischer Seitenscheitel, blaues unscheinbares T-Shirt der Qualität KiK, schwarze Hose und......grüne Gummistiefel!!!
Wo, so fragte sich Hartmut, war der psychopathische Borderliner von der Bühne geblieben? O.K., unscheinbar inkognito auf Opfersuche, Alarmstufe bleibt noch auf „Orange", Hartmut kann man so schnell nix vormachen.
Doch dann geschah das Wunder, Barney war letztlich wirklich der Sympathikus der mit zweckdienlichen Gummistiefeln um die Ecke zur Autogrammstunde kommt. Nicht nur das, er war auch der erste Künstler in Wacken, welchem man beim Sprechen der englischen Sprache keine Wolldecke erst aus dem Mund nehmen musste um ihn zu verstehen. Das war sehr verständliches, bedachtes Englisch, ein wohlklang in den Ohren aller Anwesenden. Auch im Verhalten vornehm bescheiden und liebevoll zu den Fans und auch zu Hartmut, welcher sich zunehmend näher heran traute.

 

Gut, Hartmut erkannte schnell, dass er seine Diagnose auf „Jackel (auf der Bühne) & Hyde (außerhalb der Bühne)" korrigieren musste.
Im Gespräch schmunzelte Barney konfrontiert mit dieser neuen Diagnose etwas und pflichtete bei, dass der Eindruck als Eindruck Unbeteiligter durchaus aufkommen könne, nahm dann einen Kaffee zu sich. Hartmut vergaß kurzweilig fasziniert von dieser normalen Person warum er bei ihm war und wollte weitere Vorurteile beseitigen. Kaffee? Du trinkst Kaffee ? Ja sagte Barney und nahm einen weiteren Schluck zu sich ehe er fortfuhr, ich trinke grundsätzlich keinen Alkohol wenn ich toure.
Und...., fragte Hartmut, wie viel Kaffee trinkst Du so vor deinen jeweiligen Auftritten (gedanklich an das Konzert ca. 25 Tassen vor dem geistigen Auge)?
Barney lachte (hat wohl die 25 Tassen vor Hartmuts Augen auch gesehen) und meinte, eigentlich höchstens mal eine, trinke aber eher nur Wasser.
Gut, vergessen wir mal ganz schnell alle Vorurteile und behandeln diesen Künstler einmal ganz normal, versuchen kann man es ja.
Gesagt getan, Hartmut erklärte ihm nun worum es bei diesem Treffen geht und Barney bekam ebenfalls leuchtende Augen und erinnerte sich wie viele britische Künstler zuvor auch, dass er die „Rote Karte" – Aktion gegen Gewalt und Rassismus vom Fußball kennen würde. Hartmut pflichtete bei, dass diese Aktion auch in Deutschland beim Fußball die populärste Umsetzung bisher fand.
Nun wusste Hartmut natürlich, dass der gute Mann Fußballfan von Aston Villa ist und hoffte nun, dass die Mottoshirts vom 1.FC Köln und Bayer04 kein Hindernis darstellen. Auf Nachfrage sagte er nicht nur „no problem", war gar bereit das Shirt des 1.FC Köln überzuziehen.
Super dachte sich Hartmut, was da wohl noch alles mit ihm gehen könnte. Hartmut erinnerte sich sehr schnell an eine Wacken-Kuhskulptur mit Gummistiefeln im Artist Village Bereich des Festivals, welche er abends zuvor u.a. bei einer Begegnung mit Thomas Jensen, dem „Festivalchef" sah. Hartmut fragte ihn ob er sich für das Foto auch dort darauf setzen könnte. „No Problem"...hieß es.
Dort angekommen nach etwas Überzeugungsarbeit bei den Security´s am Eingang, da Hartmut wie in jedem Jahr keine Berechtigung zum Eintritt bekommen hatte, die Künstler hier allein unter sich sein sollten, gelangte man letztlich zu besagter Kuh.
Doch Barney bekam nun kalte Füße, deutete auf eine mögliche, peinliche Situation hin, er komme vielleicht nicht darauf oder diese bricht unter ihm zusammen, beschloss man kurzerhand sich hinter die Kuh gemeinsam zu stellen.

Barney WOA 2012


Vielleicht eine gute Entscheidung, da der Artist Villige übermäßig voll zu diesem Zeitpunkt war aufgrund der Anwesenheit der Scorpions, ihrem letzten Open-Air Auftritt. Zu viele Zeugen also......
Barney bedankte sich anschließend bei Hartmut für seine Mitwirkungsmöglichkeit und wünschte der tollen Sache weiterhin viel Erfolg, schön, dass so was in Wacken gemacht wird.
Hartmut sagte ebenfalls Danke und versprach sich demnächst noch einmal von ihm die Dezibel von der Bühne um die Ohren hauen zu lassen......bis zum Ende! Beide lachten, nicht wenige Freundschaften finden so ihren Anfang.