Neuer Ausbildungsgang des Trainerkollektivs awolon gestartet

Achtung, öffnet in einem neuen Fenster. PDFDrucken

DSC00062Am Samstag den 28.01.2012 hieß es wieder „Neue Zebras braucht das Land!“.
Dieser Einladung zum Auftaktwochenende der Ausbildung zum Deeskalationstrainer ausgeführt vom Trainerkollektiv Köln/Leverkusen, einer Regionalgruppe der Gewaltakademie Villigst, sind auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Interessierte gefolgt. Zwölf Ausbildungswillige durften Hartmut Gähl (Lehrtrainer GAV und Ausbildungskoordinator) und sein neunköpfiges Trainerteam begrüßen.

 

 

PK12_ICH

Dem inhaltlichen Beginn der Ausbildung war eine

Pressekonferenz vorgeschaltet, bei der Vertreter

aus Politik, Wirtschaft und Kirche vertreten

waren. Nach der offiziellen Begrüßung durch

Hartmut Gähl hatten die geladenen Gäste und

Freunde von awolon die Möglichkeit ihre jeweils

eigene Perspektive auf die Bedeutung

gewaltpräventiver Arbeit vorzustellen.

 

 

Frank Schneider, Bürgermeister der PK12_Brgermeister

Stadt Langenfeld und Mitgastgeber der

Pressekonferenz, zeigte sich gleich 

zu Beginn hoch erfreut darüber, dass dieser

Ausbildungsgang 2012 der Gewalt Akademie

Villigst wieder in "seiner Stadt" Langenfeld

angeboten wird und dieses gar schon zum 5.Mal.

Er gab Einblicke die Stadt Langenfeld betreffend,

dass man noch bezüglich rechtsorientierter

Gewalt in Langenfeld eher verschont würde, stellte jedoch klar, dass es diese Gewalt auch in Langenfeld gäbe.

Hartmut Gähl und Team dankte er für sein Engagement vor Ort und sicherte ihm jegliche persönliche

Unterstützung im Rahmen des Machbaren zu und bedankte sich sogleich vor allem bei den anwesenden

AusbildungsteilnehmerInnen 2012 für die Teilnahme an der Ausbildung mit ihrem zu Grunde liegenden

Engagement in der Sache begründet.

PK12_KatiKatrin Peplinski Gleichstellungsbeauftragte

der ERGO Versicherungsgruppe AG gab einen

Einblick in die Verknüpfung der GAV-Ausbildung

und der beruflichen Ausbildung innerhalb ihrer

Versicherungsgruppe. Frau Peplinski, selbst von

awolon ausgebildete Deeskalationstrainerin,

schilderte den zukünftigen Teilnehmenden, dass

auch und gerade in ihrem Berufsfeld die

Themen Umgang mit Unterschieden und

gewaltfreie Konfliktbearbeitung eine zentrale Rolle spielen. Die Auszubildenden der ERGO treffen in ihrem

zukünftigen Arbeitsalltag regelmäßig auf Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln und auch sie selbst

stammen aus den verschiedensten Kulturkreisen. Somit wird Diversity Management zu einer beruflichen

Kompetenz, die immanenter Bestandteil der täglichen Arbeit ist.

 

PK12_StotkoThomas Stotko, Fraktionsmitglied im Landtag

NRW "SPD" bedankte sich für die Einladung und

ist gerne für seinen verhinderten

Fraktionsvorsitzenden nach Langenfeld

angereist.

Er stellte fest, dass ein solches Deeskalations-

training auch in dieser Form einmal ein Gewinn

für den Landtag sein könnte, denkt er da an die

häufige verbale Gewalt in unzähligen Debatten.

Die anwesenden Politikerkollegen bestätigten ihm, dass dieses durchaus eine Überlegung wert sei. Er möchte

diese Idee einmal in seine Fraktion hereintragen und dieses zumindest für seine Fraktion anregen als Vorreiter

für den gesamten Landtag.

Awolon Kollege Jürgen Breland sicherte ihm sogleich seine Gesprächsbereitschaft für die Planungen zu.

 

PK12_Hebborn

Auch Norbert Hebborn Kriminalhauptkommissar

am Polizeipräsidium Köln ist Teil der Zebra-

gemeinde der GAV. Er berichtete den

Anwesenden von der Chance, die er in der

gegenseitigen Ergänzung polizeilicher

Intervention und pädagogischer Prävention

sieht. Nach seiner Ansicht kann durch diese

gemeinsame Arbeit der Problematik von Gewalt

und Rassismus entgegengetreten werden.

 

PK12_Posselt

Ralf-Erik Posselt Referent EKvW a.D. Gewalt

Akademie Villigst und geistiger Vater der GAV

schilderte sehr eindrucksvoll, worauf es bei der

Ausbildung ankommt. Nicht das theoretisieren,

sondern das machen steht im Vordergrund. Was

ich selbst erfahren habe kann ich auch

transportieren. Wir als Deeskalationstrainer

müssen authentisch sein und authentische

Erfahrungen anbieten, erst dann haben wir eine

Möglichkeit Heranwachsende in ihrer Lebenswelt zu erreichen.

 

Den Abschluss der Reden bildeten die beiden Schirmherren der diesjährigen Ausbildung Reiner Priggen

Fraktionsvorsitzender im Landtag NRW „Bündnis 90/Die Grünen“ und Wolfgang Zimmermann

Fraktionsvorsitzender im Landtag NRW „Die Linke“.

 

PK12_IchSchirmherren

Beide waren sich einig, dass nicht erst seit bekannt werden der Zusammenhänge und Hintergründe des so

genannten NSU das Thema Extremismus und Rassismus wieder verstärkt in den Fokus der Bürgerinnen und

Bürger gerückt werden muss. Gerade die Tatsache, dass Extremismus kein Randphänomen mehr ist, habe sie in

der Entscheidung bestärkt die Schirmherrschaft für die Ausbildung zu übernehmen.

Beide Schirmherren signalisierten den Wunsch, die Ausbildungsgruppe zum Jahresende im Lantag NRW

begrüßen zu dürfen um von ihnen Ihre Eindrücke und Erlebnisse die Ausbildung betreffend geschildert zu

bekommen.

Hartmut Gähl in Funktion als Lehr - und Ausbildungstrainer der Gewalt Akademie Villigst und

Veranstaltungsleiter der Pressekonferenz ergänzte die vorherigen Gesprächsbeiträge mit einer seiner

Trainerphilosophien, worauf er und seine TrainerInnenkollegen von awolon sich immer besinnen mögen:

 

"Es gibt Menschen die arbeiten um sich selber darzustellen das sind die Schlechten!

Dann gibt es Menschen die arbeiten um der Sache Willen......das sind die Guten!

Und dann gibt es Menschen die arbeiten um der Menschen Willen das sind die Besten!"


Die Pressekonferenz beendete er mit einem Zitat von Dietrich Bonhoefer:

"Das größte Glück des Menschen ist für andere ein Segen zu sein"


Trotz der unterschiedlichen Aufgabenfelder und beruflichen Hintergründe dieser Menschen, haben sie alle eins

gemeinsam. Die Unterstützung der gewaltpräventiven Arbeit der GAV und besonders des Trainerkollektivs

awolon Leverkusen/Köln.

 

Nach der Pressekonferenz startete die inhaltliche Ausbildung in Kooperation mit der Tischtennis

Gemeinschaft Langenfeld 1950 e.V., von der gar der 2.Vorsitzende Teilnehmer ist in diesem Jahr. Motiviert durch

die Redebeiträge vom Vormittag ließen die Teilnehmenden sich mit viel Neugier auf das erste Wochenende ein,

dessen zentraler Kern im gemeinsamen kennen lernen und beschnuppern bestand.